Weltweit steht Baden-Württemberg beispielhaft für seine starke Wirtschaft, für Spitzenprodukte, aber vor allem auch für europaweit die höchsten Investitionen in Forschung und Entwicklung. Das ist in diesen Zeiten besonders wichtig, denn die großen Aufgaben, die sich in Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft stellen, werden wir vor allem mit Innovationen, also mit neuen Ideen, Produkten, Prozessen lösen können. Auch wenn wir im Moment durchaus schwierige Entwicklungen beobachten und auch der Arbeitsmarkt davon betroffen ist: Immer noch besteht ein hoher Fachkräftemangel im Land, und der Bedarf an gut ausgebildeten Arbeitskräften und Fachkräften ist enorm hoch. Das haben mir zuletzt wieder Gespräche mit der Agentur für Arbeit bestätigt. Und das ist erst mal ein gutes Zeichen.
Die Geschichte unseres Landes und seiner Wirtschaft ist von Wandel geprägt. Und zumeist stand dieser Wandel für Fortschritt und Weiterentwicklung. Das ist auch jetzt der Fall. Klar ist aber auch: Während man in diesem Prozess des Wandels steht, sieht man manchmal noch nicht über die aktuelle Situation hinaus. Wir spüren und beobachten merkbare Verschiebungen und richten uns anders aus. Neue Impulse aus der Wissenschaft und Forschung werden unsere Wirtschaftslandschaft verändern. Darüber entscheiden wir als Land nicht allein. Das ist ein weltweiter Prozess.
Als Exportland sind wir von globalen Entwicklungen besonders stark betroffen: China ist vom Kunden zum Konkurrenten der deutschen Unternehmen geworden; wie sich die Beziehungen zu den USA weiterentwickeln, ist ungewiss.
Ich kann gut verstehen, dass die aktuelle Situation für viele Menschen mit Unsicherheit verbunden ist. Zugleich sehe ich bei meinen Besuchen in den Unternehmen, aber gerade auch in den Hochschulen und Forschungseinrichtungen so viele Signale für Zuversicht und Hoffnung; ich sehe, welche Chancen dieser Wandel bietet – für unsere Wirtschaft und den Erhalt unseres Wohlstands.
Das gilt für den für uns so wichtigen Automobilsektor, aber auch für viele andere Wirtschaftsbereiche – ich denke dabei unter anderem an die Gesundheitsbranche, aber auch an das enorm große Feld rund um Green Tech.
Darin zeigt sich ganz besonders: Zwischen Klimaschutz und Wirtschaft gehört kein ‚Oder’, sondern ein ‚Und‘, denn vor allem nachhaltige Unternehmen werden sich global durchsetzen können.
Bei meinen Unternehmensbesuchen im Wahlkreis und darüber hinaus – sei es bei Global Players wie Mercedes-Benz, Mahle, Sony oder auch Start-Ups wie Proservation – bin ich von der Innovationskraft und dem, was man klassisch „Erfindergeist“ nennen könnte, immer wieder beeindruckt. Es motiviert und inspiriert mich auch in meiner politischen Arbeit zu sehen, wie bereits an nachhaltigen und zukunftsfesten Produkten und Produktionen auch mit Blick auf den Klimaschutz gearbeitet wird. Besonders beeindrucken mich dabei vor allem die vielen jungen Menschen, die sich aus den Hochschulen heraus dafür entscheiden, ein eigenes Unternehmen, ein Start-up, zu gründen. Sei es in den Bereichen KI, Luft- und Raumfahrt, Quanten, Biomedizin, Robotik, aber auch im breiten Feld des Sozialen. Genau dieser Mut und diese Kreativität brauchen wir in Zeiten der Veränderung, darum stärken wir sie als Landesregierung auch im Haushalt 2025/2026, indem wir die Mittel für die Start-Up-Förderung erhöht haben.
Für die Innovationskraft in der Wirtschaft sind die Hochschulen ein wichtiger Partner: Die vielseitige Hochschullandschaft in Baden-Württemberg bietet jungen klugen Köpfen viele Möglichkeiten, ihren Weg zu finden. Viele Studierende nutzen die Möglichkeit in einem der erfolgreichen mittelständischen Betriebe Praxiserfahrungen zu sammeln. Gerade auch die Studiengänge an der Dualen Hochschule und an den Hochschulen für angewandte Wissenschaften sind von diesem Miteinander geprägt. Mit den Innovationscampusmodellen, den Investitionen in weitere Forschungsinstituten und Hochschulen bringen wie die Zukunftsforschung und die Wirtschaft näher zusammen und sichern den Nachwuchs.
Stuttgart, meine Heimatstadt, ist die baden-württembergische Stadt mit den meisten Hochschulen und der höchsten Zahl an Studierenden; es ist also eine extrem aktive Wissenschaftsstadt. Hier haben die großen Automobilkonzerne Mercedes-Benz und Porsche, aber auch Zulieferer wie Bosch und Mahle – und damit sind nur einige wenige genannt – Tradition. Sie stehen gleichermaßen für die Zukunft.
Die Automobilwirtschaft ist gerade mit besonderen Herausforderungen konfrontiert. Es gilt, mit Blick auf den Weltmarkt wegweisende Entscheidungen für die Zukunft zu treffen. Diese Situation nimmt die grün geführte Landesregierung sehr ernst. Im Strategiedialog Automobilwirtschaft stehen alle relevanten Akteure im engen Austausch, um sich für einen zukunftssicheren Standort Baden-Württemberg stark zu machen. Dabei wird immer wieder deutlich, welche enormen Potenziale die E-Mobilität mit sich bringt. Wir müssen sie daher noch stärker, effektiver und attraktiver machen.
Daran arbeiten wir alle. Gemeinsam wird es gelingen.